Geissberg Flugaufnahme

Monitoring Geissberg

Die naturnahe Kulturlandschaft am Geissberg hat eine grosse Bedeutung für die Naherholung sowie für den örtlichen Naturschutz. Im Gegensatz zu früheren Zielsetzungen, wo man sich auf den Schutz bestehender Restlebensräume und seltener Arten konzentrierte, wird am Ennetbadener Geissberg ein integrierter Naturschutz praktiziert. Die Kulturlandschaft wird zusammen mit den Nutzern so gestaltet und gepflegt, dass sich eine überlebensfähige Artenvielfalt entwickeln und halten kann.

Die Bewirtschaftungsmassnahmen haben unter anderem zum Ziel, die Biodiversität bzw. die bestehenden Lebensräume zu erhalten und zu fördern. Ein Monitoring wird im Rahmen des Programms Labiola (Landwirtschaft – Biodiversität – Landschaft) durchgeführt. Ergänzend dazu hat der Natur- und Vogelschutzverein Baden / Ennetbaden zusammen mit der Wald-, Natur- und Landschaftskommission von Ennetbaden im Jahr 2020 ein Monitoring auf permanent, jedoch nicht sichtbar markierten Stichprobenflächen bzw. Transekten begonnen. Anhand wichtiger Zeigerartengruppen wie den Tagfaltern, Heuschrecken und Gefässpflanzen wird die faunistische und floristische Vielfalt flächenrepräsentativ erhoben. Auf dieser Basis können in Zukunft Wiederholungsaufnahmen an den exakt gleichen Stellen zur Feststellung von Veränderungen gemacht werden. Aufgrund der daraus gewonnenen Erkenntnisse werden weitere zielgerichtete und erfolgversprechende Massnahmen zur Artenförderung ergriffen.

 Die Erstaufnahmen haben anfangs Mai 2020 begonnen und wurden im darauffolgenden Herbst abgeschlossen. Als Highlight wurde im Wald das Vorkommen des Purpur-Knabenkrauts (Orchis purpurea), eine der grössten heimischen Orchideen, bestätigt. Zudem sind schöne Bestände der Türkenbundlilie (Lilium martagon) vorhanden. Für die Erhebung der Tagfalter und Heuschrecken werden Transekte entlang der Wiesen und im Wald mehrmals pro Jahr begangen und alle vorkommenden Arten erfasst. Auch hier wurden seltene Arten wie der Magerrasen-Perlmutterfalter, der Himmelblaue Bläuling oder der Pflaumenzipfelfalter sowie die Westliche Beissschrecke, alles Arten von trocken-warmen Standorten, gefunden. Die Erstaufnahme vom Jahr 2020 wurde in einem Bericht dokumentiert.

Die Bewirtschafter zeigen grosses Verständnis für dieses Vorhaben, obwohl ihre Wiesen und Weiden von den Fachleuten, welche die Aufnahmen machen, auch bei «hohem Gras» begangen werden müssen.

Das Projekt wurde durch Beiträge von folgenden Organisationen finanziert:

  • Gust und Lyn Guhl-Stiftung
  • Nelson-Stiftung
  • Abteilung Wald des Kantons Aargau
  • Abteilung Landschaft und Gewässer des Kantons Aargau
  • Gemeinde Ennetbaden